Tretmühle Weihnachten
Seht auf und erhebt eure Häupter.
Weihnachten.
Wenn ich heute, während ich die Andacht schreibe, so daran denke, wie es in ein paar Wochen in der Stadt aussehen wird, dann überkommen mich gemischte Gefühle. Zum einen weiß ich ganz genau, dass ich immer noch keine Geschenke gekauft habe und zum anderen sehe ich schon das immer wiederkehrende Geschehen vor mir.
Die Stadt wird weihnachtlich geschmückt sein, mit allerlei Lichterketten, Tannenzweigen und Lametta, oftmals zu viel Lametta. Auf dem Rathausplatz werden die Punschbuden drapiert und Henning ist komplett genervt von der immer wiederkehrenden monotonen Musik, die vom Weihnachtsmarkt zu seinem Büro dringt.
In dem Vers zum heutigen 2. Advent heißt es: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht!“. Lk. 21,26
Im Kontext zum Vers geht es um die bevorstehende Zerstörung der Welt, der man nur durch die Erlösung Gottes entrinnen kann. So drastisch möchte ich es nicht sagen, dass man aus dem Weihnachtsgeschehen nur heraus kommt, wenn die Welt zerstört wird.
Aber ich möchte euch und auch mich ermutigen, den Kopf zu heben und über den ganzen Weihnachtskonsum und Trubel hinweg zu sehen. Um zu sehen, was für eine wunderbare Sache vor mehr als 2013 Jahren geschah. Denn genau diese „Sache“ sprach: „Ihr sollt nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr alle dessen bedürft!“.
Also nehmt euch auch in dieser stressigen Vorweihnachtszeit Zeit für euch und eure Liebsten. Setzt euch zum Beispiel mit einer warmen Decke und einem Tee ans Fenster.
Ihr braucht euch nicht zu viele Sorgen über das Zukünftige machen. Denn Gott weiß, was wir brauchen und was nicht, er wird uns helfen bei allen vorhaben. Das hat er uns zugesichert!
(Bleibt bitte nicht die ganze Weihnachtszeit am Fenster sitzen, einige Sachen müsst ihr schon machen, jedoch müsst ihr nicht so viel machen, wie es die Weihnachtskonsummaschine scheinbar verlangt!)
Marvin Poppe
Cantorianer 