Ob wir wollen oder nicht, die letzten Stunden des Jahres 2017 sind angebrochen. 2018 steht bereits vor der Tür und wartet darauf uns voll in Beschlag zu nehmen.
Das ist jedes Jahr der Zeitpunkt zurück zu blicken. Rückblicke gibt es viele. Sei es der von RTL oder Taff, ein politischer Jahresrückblick, ein musikalischer Rückblick mit allen Hit-Songs des Jahres in einem „Mash-Up“ oder ein ganz persönlicher Jahresrückblick, bei dem Erfolge und Rückschläge ins Gedächtnis gerufen werden und natürlich Bilanz gezogen wird, wie lange die Neujahrsvorsätze eingehalten wurden.
Ich möchte mit Euch aber auf etwas anderes zurückblicken, auf etwas, dass dieses Jahr begleitet hat, ob es einem bewusst war oder auch nicht.
Ich möchte mir mit Euch noch einmal die Jahreslosung des Jahres 2017 ansehen:
Gott spricht, ich schenke Euch ein neues Herz?
Super Losung! Neue Dinge mag jeder, Herz hat etwas von Romantik, von Emotion, damit kann man immer punkten, neuer Geist klingt nach Kraft und Energie. Alles in allem ein rundes Ding. Als Jahreslosung geradezu ein Selbstläufer. Und dennoch…
Als ich die Jahreslosung für 2017 voriges Jahr im Herbst das erste Mal gehört hatte, konnte ich damit absolut nichts anfangen.
Neues Herz?
Das klingt ja ganz schön, aber ich habe doch schon eines. Warum denn jetzt ein neues?
Neuer Geist? Was stimmt denn mit meinem Geist nicht?
Doch als ich dann die ersten, dieses Jahr unausweichlichen, Andachten und Texte zu dieser Losung gehört und gelesen habe, wurde es langsam klar.
Denn weiter heißt es
„Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“
Hesekiel 36, 26 (Lutherbibel)
Diese Worte sind nicht für irgendwen bestimmt. Diese Worte sind gerichtet an ganz bestimmte Menschen… und dann doch irgendwie an jeden Menschen.
Diese Worte sind gerichtet an Menschen, die Schlimmes durchmachen mussten. In Falle der Bibelstelle aus der diese Worte stammen, war es das Babylonische Exil. Im Falle anderer Menschen sind es andere Schicksalsschläge, Unglücke oder ganz persönliche Tragödien.
Diese Worte sind gerichtet an Menschen, wie Dich und mich. Sie sind gerichtet an Menschen, die von rechten Weg abgekommen sind. Die Bibel spricht hier von Sünde und Unreinheit. Ich würde hingegen sagen, es geht um Menschen, die Gott fern sind oder sich auf einem Weg befinden, der sie stetig weiter von ihm entfernt.
Das was diese Menschen erlebt haben, das, was sie tun, entfernt sie von Gott, versteinert ihr Herz.
An diese Menschen richtet sich Gott, diesen verspricht er:
Ich nehme Euch das versteinerte Herz, das nicht gut für Euch ist!
Ich gebe Euch ein neues Herz, ein gesundes Herz!
Gott macht den ersten Schritt, er kommt zu uns, er stößt die Tür auf zu uns.
Wir alleine können das nicht. Wir können unser Herz nicht „entsteinern“. Egal wie viel wir in den Klingelbeutel in der Kirche werfen, wie inbrünstig wir beten, wie viel wir spenden oder was auch immer wir tun, diese Kraft kommt nicht aus uns heraus. Wir alleine können nicht aus dem Weg schaffen, was zwischen Uns und Gott liegt.
Doch das ist das Gute, es ist Gottes Geschenk an uns, dass er dieses steinerne Ding entfernt, um uns dieses neue, lebendige Herz zu geben. Dieses Herz, in dem wieder Platz ist Glauben, Platz ist für Gott.
Ist das nicht ein großartiges Versprechen?
Ein neues Herz?
Egal was Dir im Leben widerfährt,
egal wie weit Dich Dein Weg in die falsche Richtung führt,
egal wie sehr Dein Herz versteinert ist,
Gott ist da.
Sein Angebot steht:
Ein neues Herz!
Nicht nur damals für Hesekiel und die Israeliten im Exil!
Nicht nur im nun fast vergangenen Jahr 2017!
Auch im kommenden Jahr 2018!
Auch im Jahr danach und weit darüber hinaus!
Sein Wort steht: Ich schenke Dir ein neues Herz!
Amen
Niklas Bünting