Ein neues Herz

Ob wir wollen oder nicht, die letzten Stunden des Jahres 2017 sind angebrochen. 2018 steht bereits vor der Tür und wartet darauf uns voll in Beschlag zu nehmen.

Das ist jedes Jahr der Zeitpunkt zurück zu blicken. Rückblicke gibt es viele. Sei es der von RTL oder Taff, ein politischer Jahresrückblick, ein musikalischer Rückblick mit allen Hit-Songs des Jahres in einem „Mash-Up“ oder ein ganz persönlicher Jahresrückblick, bei dem Erfolge und Rückschläge ins Gedächtnis gerufen werden und natürlich Bilanz gezogen wird, wie lange die Neujahrsvorsätze eingehalten wurden.

Ich möchte mit Euch aber auf etwas anderes zurückblicken, auf etwas, dass dieses Jahr begleitet hat, ob es einem bewusst war oder auch nicht.

Ich möchte mir mit Euch noch einmal die Jahreslosung des Jahres 2017 ansehen:

Gott spricht, ich schenke Euch ein neues Herz?

Super Losung! Neue Dinge mag jeder, Herz hat etwas von Romantik, von Emotion, damit kann man immer punkten, neuer Geist klingt nach Kraft und Energie. Alles in allem ein rundes Ding. Als Jahreslosung geradezu ein Selbstläufer. Und dennoch…

Als ich die Jahreslosung für 2017 voriges Jahr im Herbst das erste Mal gehört hatte, konnte ich damit absolut nichts anfangen.

Neues Herz?

Das klingt ja ganz schön, aber ich habe doch schon eines. Warum denn jetzt ein neues?

Neuer Geist? Was stimmt denn mit meinem Geist nicht?

Doch als ich dann die ersten, dieses Jahr unausweichlichen, Andachten und Texte zu dieser Losung gehört und gelesen habe, wurde es langsam klar.

Denn weiter heißt es

„Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“

Hesekiel 36, 26 (Lutherbibel)

Diese Worte sind nicht für irgendwen bestimmt. Diese Worte sind gerichtet an ganz bestimmte Menschen… und dann doch irgendwie an jeden Menschen.

Diese Worte sind gerichtet an Menschen, die Schlimmes durchmachen mussten. In Falle der Bibelstelle aus der diese Worte stammen, war es das Babylonische Exil. Im Falle anderer Menschen sind es andere Schicksalsschläge, Unglücke oder ganz persönliche Tragödien.

Diese Worte sind gerichtet an Menschen, wie Dich und mich. Sie sind gerichtet an Menschen, die von rechten Weg abgekommen sind. Die Bibel spricht hier von Sünde und Unreinheit. Ich würde hingegen sagen, es geht um Menschen, die Gott fern sind oder sich auf einem Weg befinden, der sie stetig weiter von ihm entfernt.

Das was diese Menschen erlebt haben, das, was sie tun, entfernt sie von Gott, versteinert ihr Herz.

An diese Menschen richtet sich Gott, diesen verspricht er:

Ich nehme Euch das versteinerte Herz, das nicht gut für Euch ist!

Ich gebe Euch ein neues Herz, ein gesundes Herz!

Gott macht den ersten Schritt, er kommt zu uns, er stößt die Tür auf zu uns.

Wir alleine können das nicht. Wir können unser Herz nicht „entsteinern“. Egal wie viel wir in den Klingelbeutel in der Kirche werfen, wie inbrünstig wir beten, wie viel wir spenden oder was auch immer wir tun, diese Kraft kommt nicht aus uns heraus. Wir alleine können nicht aus dem Weg schaffen, was zwischen Uns und Gott liegt.

Doch das ist das Gute, es ist Gottes Geschenk an uns, dass er dieses steinerne Ding entfernt, um uns dieses neue, lebendige Herz zu geben. Dieses Herz, in dem wieder Platz ist Glauben, Platz ist für Gott.

Ist das nicht ein großartiges Versprechen?

Ein neues Herz?

Egal was Dir im Leben widerfährt,

egal wie weit Dich Dein Weg in die falsche Richtung führt,

egal wie sehr Dein Herz versteinert ist,

Gott ist da.

Sein Angebot steht:

Ein neues Herz!

Nicht nur damals für Hesekiel und die Israeliten im Exil!

Nicht nur im nun fast vergangenen Jahr 2017!

Auch im kommenden Jahr 2018!

Auch im Jahr danach und weit darüber hinaus!

Sein Wort steht: Ich schenke Dir ein neues Herz!

Amen

Niklas Bünting

Was jetzt?

Die Geschenke sind ausgepackt. Auch die Reste (sofern solche vorhanden waren) sind aufgegessen. Weihnachten ist vorbei. Jesus ist geboren.

Doch was kommt jetzt?

Was machen wir mit den restlichen Stunden im Jahr?

Früher war das immer die Zeit, in der wir alle Verwandten besucht haben. Da sind wir am 26. schon ins Auto gestiegen und haben bis zum 30. Omas, Opas, Tanten und Onkel besucht. Es war immer schön den Rest der Familie zu treffen und sich von Opa Geschichten erzählen zu lassen, oder mit dem Onkel ein Spiel zu spielen. Geschenke und Essen gab es natürlich auch. Meist lag auch Schnee, so dass wir uns schon auf der Hinfahrt aufs Schlittenfahren gefreut haben. Das ging dann so lange, bis wir abends blau von Kälte wieder ins Haus kamen und von Oma heiße Getränke bekommen haben. Mit den Jahren wurde es immer weniger Schnee und dann wurden die Treffen auf den Sommer verlegt, um draußen auch den Kleinen Aktivitäten anbieten zu können.

Inzwischen nutze ich die Zeit um alte Freunde, die man sonst nicht trifft, wieder zu treffen. Seit ein paar Jahren kommen wir einen Abend zusammen und essen gemeinsam. Anschließend werden Spiele gespielt.

Ob du nun Familie und Verwandte besuchst, oder dich mit Freunden triffst, wichtig ist doch die Gemeinschaft, die dabei entsteht. Nicht jeder hat das Glück mit anderen Gemeinschaft zu erleben. Wir sollten dankbar sein, dass wir einander haben und für jene beten, denen das vergönnt ist. Jesus ist geboren und bringt uns zusammen. Jedes Jahr wieder.

Amen

Jonas Brassel

26. Dezember, Zweiter Weihnachtsfeiertag

Tolle Sache, so ein Feiertag. Man muss nicht zur Arbeit oder in die Schule gehen, alle Geschäfte haben zu, alles sollte ganz ruhig sein. Aber wie sieht das in der Realität eigentlich aus?

Heilig Abend war viel los, am ersten Feiertag auch und wenn ihr heute diese Andacht lest, seid ihr bestimmt schon einige Stunden unterwegs gewesen. Nach der vielen Feierei fühlt man sich vollgestopft vom vielen Essen (auch wenn es wirklich super schmeckt!) und so langsam wird es anstrengend immer wieder von einem Teil der Familie zum nächsten zu fahren.

Versteht mich nicht falsch, ich bin gerne bei der Familie, gerade, weil ich als Studentin nur noch unregelmäßig in die Heimat komme. Aber so über die Feiertage wird’s irgendwann ein bisschen viel. Eigentlich sollte ein Feiertag doch ruhiger und entspanntersein und Raum zum Durchatmen schaffen. Oder nicht?

Stattdessen fühle ich mich alles andere als entspannt, meine Weihnachtsstimmung lässt zu wünschen übrig (Bis Weihnachten war einfach viel zu viel zu tun und Schnee gibt’s natürlich auch wieder nicht. Wie soll man da denn auch in Weihnachtsstimmung kommen?) und ich fange schon wieder an mir Gedanken darüber zu machen, was ich noch so alles an den kommenden Tagen erledigen muss.

Besinnliche Weihnachten? Irgendwie nicht so richtig.

Aber so möchte ich die Weihnachtstage nicht enden lassen. Vor einigen Jahren hat mir ein Freund von seinem persönlichen Weihnachtsritual berichtet, was ich seitdem auch für mich gerne umsetze. Am späten Heiligabend, wenn alle schon ins Bett gegangen sind und es endlich ruhig wird im Haus, sucht er sich einen ruhigen Ort, steckt sich Kopfhöhrer in die Ohren und macht Weihnachtsmusik an.

Am Heiligabend schaffe ich das meisten selbst gar nicht. Nach der Bescherung bin ich einfach viel zu müde und kaputt. Aber heute, am zweiten Feiertag, werde ich das machen. Als meinen persönlichen Abschluss der Weihnachtsfeiertage. Einfach nur Musik hören, ganz ungestört. Wenn alle anderen schon schlafen, alles dunkel und leise ist. Vielleicht zünde ich mir dazu noch eine Kerze an. Aber vielleicht sitze ich einfach nur im Dunkeln, mache die Musik etwas leiser und genieße die Ruhe um mich herum.

Kein Trubel mehr, keine Menschen um mich herum. Einfach nur ich. Und Gott. Jetzt habe ich endlich die Gelegenheit runterzukommen und mich auf das zu konzentrieren, was doch der eigentliche Sinn von Weihnachten ist. Gott ist Mensch geworden. Jesus wurde geboren, um uns später durch seinen Tod am Kreuz von unseren Sünden zu befreien.

In dieser Ruhe denke ich über die vergangenen Tage nach. Nun habe ich endlich die Gelegenheit Gott danke zu sagen. Danke, für die wunderbare Familie die ich habe. Danke, für gemeinsame Zeit mit Freunden, die ich lange nicht gesehen habe. Danke dafür, dass ich gesund bin und meine Lieben auch. Danke für die gemeinsamen Feiertage, auch wenn sie stressig waren. Danke dafür, dass Gott immer für mich da ist.

Danke, für das schöne Weihnachtsfest!

Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, bleibt nicht im Dunkeln, sondern folgt dem Licht, das ihn zum Leben führt. 

                                                                                                                                                                                        (Johannes 8, 12)

Amen

anonym

1. Weihnachtstag- Familie/Heimat

Mit wem feierst Du das besinnliche Weihnachtsfest?

Was bedeutet Dir die An- oder Abwesenheit von bestimmten Menschen?

Ist es „schlimm“ Weihnachten und die Feiertage alleine oder mit  Fremden zu verbringen?

Auf die Frage mit wem Du dein Weihnachtsfest feierst gibt es, zumindest in meinem Fall, eine klare Antwort: Weihnachten bedeutet für mich das Zusammensein mit meiner Familie. An Heiligabend mit meiner „engsten“ Familie und am 25.12 dann mit dem „erweiterten Verwandtschaftskreis“. Jedes Jahr lädt meine Großmutter zu einer Familienfeier ein, bereitet Essen zu und alle sind versammelt. Das hat in meinen Augen schon immer seine Vor- und Nachteile gehabt. Mit manchen Teilen der Familie komme ich besser klar als mit Anderen und die Weihnachtszeit ist für mich, sowieso jedes Mal aufs Neue, Anstrengung und Stress pur!

Als kleines Kind empfand ich die Weihnachtszeit als etwas Magisches, alles war immer so geheimnisvoll und der Weihnachtszauber hat mich schon Wochen vorher eingefangen, sodass sich in mir eine riesige Vorfreude aufbaute. Diese Euphorie konnten dann damals nicht einmal die Verwandten, dessen Anwesenheit eine Anstrengung bedeuteten, schmälern. Ich war jedes Jahr zu dieser Zeit rundum glücklich.

Im jugendlichen Alter empfand ich Familie dann als äußerst anstrengend und schon Wochen vorher hätte ich am liebsten das ganze Weihnachtsfest weltweit abgesagt, um meine Ruhe zu haben. „Familie“ waren für mich Begleiter die man sich nicht aussuchen konnte und die nun mal dazugehörten, ob man nun wollte oder nicht. Ähnliches berichteten meine Freunde.

Ich glaube inzwischen, dass das alles in der Natur der Pubertät liegt und man dann gerade an solchen Festen ungern teilnimmt, wenn für einen nicht alles in Ordnung war.

Inzwischen habe ich das Gefühl (zumindest ist es bei mir der Fall), dass mit dem Alter und der Reife dieser Zauber nun langsam zu mir zurückkommt. Über Teile der Familie kann ich dann einfach mal einen Tag hinwegsehen und arrangiere mich schon irgendwie, denn die gehören dazu und das ist gut so. Ich würde es auch irgendwie vermissen, wenn sie nicht dabei wären. Meine Vorweihnachtszeit ging zwar vergleichsweise schnell dieses Jahr, aber durch den Fakt, dass ich seit Oktober nicht mehr zu Hause wohne, nur noch an den Wochenenden da bin und selbst dann nicht mehr so viel vom Familiengeschehen mitbekomme, fange ich langsam an das alles wertzuschätzen und die Zeit mit der Familie zu genießen.

Weihnachten mit der Familie oder in der Heimat zu verbringen ist für mich also ein sehr großer Bestandteil des Festes. Möglicherweise ist es bei Dir anders und Du musst/möchtest dieses Jahr dein Weihnachtsfest mit Freunden, Fremden oder alleine feiern. Das ist völlig okay und sollte Niemanden traurig machen oder Dich jetzt komisch fühlen lassen. Verschiedene Familienkonstellationen, Umstände, Ereignisse, Termine können da schon mal einen Strich durch die Rechnung deiner „Traumweihnacht“ (also deiner Idealvorstellung wie so ein Weihnachten am Liebsten ablaufen sollte) machen.

Aber egal wo Du feierst und vor allem mit wem Du feierst: wenn Du an vergangene Zeiten zurückdenkst oder Du fest an deine Liebsten denkst, kannst Du trotzdem bei Ihnen sein, denn Du feierst das gleiche Fest wie sie auch. Wir gedenken der Geburt Jesu Christi und die damit verbundene Liebe Gottes zu uns Menschen! Jesus kam als Gottes Sohn an Heiligabend auf die Welt und egal wo die Menschen diese Nachricht hörten, konnten sie sich alle gleichermaßen freuen.

Also wünsche ich Euch eine besinnliche Weihnachtszeit und ein frohes Fest, egal wo oder mit wem Ihr sie verbringt!

Amen.

Jan-Henrik Junge

Heiligabend

Heilig Abend, Nachmittag. Langsam kehrt Ruhe ein in den Straßen, die letzten Geschäfte haben geschlossen. Hell geworden ist es den ganzen Tag nicht, nun, zum Abend hin, fängt es früh an zu dämmern. Hier und da schimmert ein Tannenbaum durch die Fenster, bald werden ein Teil der Menschen zur Kirche gehen und dann ist Bescherung, endlich, die Kinder warten seit Wochen darauf. Es ist schön, so im trauten Familienkreis, und so friedlich, alle haben sich gerne und lieb. Eine ware Augenweide. „Und es ward Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen …“

Wer denkt in solchen Momenten schon daran, dass auch in dieser Nacht das ganz normale Leben pulst? Das, was eben nicht immer so schön und friedlich ist. Und nicht nur das. Das diese (besondere) Nacht auch ganz andere Gefühle auslöst als die weihnachtlichen, die wir vielleicht damit verbinden?

Dass Polizisten einen Horror davor haben? Weil in keiner anderen Nacht des Jahres so viel Einsätze bei „häuslicher Gewalt“ gefahren werden? Man will es ja schön haben, alles soll toll sein, so in Familie, wenigsten Heute mal … und wenn es dann nicht klappt (warum auch Heute, tut es ja sonst auch nie), dann fliegen die Fetzen, dann knallt es mal richtig, die Alte hatte es ja schon lange verdient, auf´s Maul, du dumme Kuh … Verdroschene Frauen, heulende Kinder, dazwischen Polizisten, die die Nase sowas von voll haben. Feuerwehrleute, Sanitäter, Chaos. Ne Zelle für den (alkoholisierten) Schläger, das Frauenhaus oder die Notaufnahme für den Rest.

Den einsamen Penner, dem man bessere Zeiten und eine gehabte Familie schon lange nicht mehr ansieht. Der nachmittags um drei, als die Straßen langsam leer wurden, schon völlig besoffen vorm örtlichen Aldi an der Mauer hing, eine Buddel und einen Kreis leergesoffener Bierdosen malerisch um sich herumdrapiert. Zusammen mit ein paar Anderen, auch nicht besser beleumundeten Figuren, ein nur zu gern übersehenes, vorweihnachtliches Ensemble. Der dann irgendwann in der Nacht als HiloPe (hilflose Person, Amtsdeutsch) von zwei fluchenden Sanitätern in der örtlichen Notaufnahme abgeladen wird, angewidert aufgenommen von einer Schwester, die das stinkende, vollgepinkelte Bündel Mensch irgendwo auf einer Trage im Flur unterbringt und dabei höllisch aufpassen muss, von ihm nicht auch noch angekotzt zu werden.

Nein, ich will euch das Weihnachtsfest nicht verderben. Es ist ein großer Feiertag für die Christen und für die Welt: denn siehe, uns ist heute der Heiland geboren. Was für ein Fest, was für eine Gnade. Derselbe Heiland übrigens, der Jahre später sagen wird: „was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

Und darauf will ich eigentlich hinaus. Weihnachten ist wunderbar. Für Kinder sowieso. Und für Erwachsene auch, weil wir die Geburt Jesu feiern. Völlig egal, ob sie an diesem Tag nun wirklich war oder nicht, da kritteln Manche ja gerne dran herum. Es geht um den Kern. Die Aussage, um die Möglichkeit, damit in der Nachfolge Jesu einen eigenen Lebensweg zu gestalten. Sich nicht auf die „christlichen Werte des Abendlandes“ zu berufen, wie in manchen Kreisen ja gerade „In“, sondern diese durch Taten zu leben. Und da wir das nicht alle jederzeit an jeder Stelle selber tun können, möchte ich euch bitten, für die Arbeit und die Unversehrtheit jener Menschen zu beten, die auch heute Nacht für uns alle diesen Dienst am Nächsten leisten, wenn ihr nachher in der Kirche sitzt. Denkt an sie.

Für die in den Frauenhäusern, wo Ehrenamtliche Unglaubliches leisten. Für die Feuerwehrleute, die hauptberuflichen, ebenso wie die freiwilligen. Die Polizisten, sowieso. Die Seelsorger, in Krankenhäusern und im Notfalleinsatz. Für Streetworker und Betreuer, Sicherheitsdienste und Wächter. Für Krankenschwestern und Ärzte, Pflegepersonal in Heimen und Pflegeeinrichtungen. Nicht zu vergessen all die unbekannten, fleißigen Leute, die irgendwo im Hintergrund und auch in dieser Nacht dafür sorgen, dass wir Energie, sauberes Wasser und Wärme im Überfluss haben. Dass unsere Züge (fast pünktlich) ihr Ziel erreichen. Für die Seenotretter auf ihren Kreuzern ebenso wie an die Seeleute, im Hafen und auf See. Die Helfer in den Hospizen. Für die Männer und Frauen, die auch heute Nacht an den Grenzen unseres Landes Dienst für den Frieden tun. Und für all Jene, die ich jetzt übersehen oder vergessen habe.

Und auch für die Anderen. Jene, die betroffen sind und die von Gott ebenso geliebt werden wie alle anderen. Da ist er wieder, der Spruch mit den „geringsten Brüdern“. Die Kranken, die Siechen, die Vergessenen. Die Alkoholiker, die Ausgestoßenen. Die Sterbenden. Jene, die keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft finden. Die Verzweifelten. Die Kaputten. Die Einsamen. Die Trauernden. Die Geschlagenen. Die Geflohenen. Es sind so viele.

Für sie alle. Wir haben heute allen Grund zur Freude und zum Dank. „Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids.“

Frohe Weihnachten!

Timm v. Borstel

Der 23. Dezember

Bei dem Versuch ein Thema für diese Andacht zu finden habe ich mal darüber nachgedacht, was der 23. Dezember eigentlich ist oder welche Bedeutung er hat.

Bei meiner Recherche bin ich zum Beispiel darauf gestoßen,

dass der 23. Dezember der 357. Tag des Jahres ist (in Schaltjahren der 358.),

dass am 23. Dezember 1920 das britische Parlament die Teilung Nord- und Südirlands beschlossen hat und,

dass am 23. Dezember 1918 Helmut Schmidt geboren wurde.

Aber alle diese Dinge haben mich nicht so recht weiter gebracht und ich wusste auch nicht, was mir das jetzt sagen soll.

Also habe ich nachgedacht, was der 23. Dezember für mich bedeutet.

Normalerweise muss ich am 23. immer noch letzte Vorbereitungen treffen, wie noch einige Kleinigkeiten besorgen oder Geschenke einpacken. Außerdem überlege ich mir, ob die besorgten Geschenke auch wirklich das Richtige sind. Einen Tag vor Weihnachen habe ich also meistens noch relativ viel zu tun und bin oft etwas gestresst.

Ein bisschen Weihnachts-stimmung und Vorfreude kommt dann zum Beispiel durch den Gottesdienst „Viddel vor Weinachten“ auf, den ich jedes Jahr besuche. Das sind so die Dinge, die ich am 23. Dezember tue und bei euch ist es bestimmt ähnlich.

Aber was war eigentlich in dem Jahr als Jesus geboren wurde? Was war da am 23. Dezember so los? Natürlich war der 23. da noch nicht ein Tag vor Weihnachen. Aber was haben Maria und Josef wohl am 23. gemacht?

Zu dem Zeitpunkt müssen sie sich eigentlich schon auf den Weg von Nazaret nach Bethlehem gemacht haben. Der Weg zu Fuß von einem Ort zum anderen dauert ca. einen Tag und neun Stunden. Wenn sie am 24. in Bethlehem waren müssen sie am 23. also irgendwo unterwegs gewesen sein. Der Weg den die beiden hinter sich bringen mussten ist mit Sicherheit sehr beschwerlich gewesen, da Maria hochschwanger war. Grund für die Wanderung war, wie jeder weiß, der Wunsch des Kaisers zu erfahren wie viele Menschen in seinem Reich leben. Die Schwangerschaft Marias hat den beiden mit Sicherheit einiges abverlangt und sie an ihre Grenzen gebracht. Die Angst, dass etwas passieren könnte oder die Sorge, dass das Kind unterwegs geboren werden muss, dürfte die beiden beschäftigt haben. Um einigen Eventualitäten vorzubeugen, haben sie bestimmt gewisse Vorbereitungen getroffen, um im Ernstfall reagieren zu können. Trotz des Stresses der Reise und der Anstrengungen dürften sich beide sehr auf die Geburt ihres Sohnes gefreut haben, denn was gibt es aufregenderes als Eltern zu werden?

Heute wie auch damals war, beziehungsweise ist, der 23. Dezember also geprägt von Vorbereitungen, Stress und Unsicherheiten. Natürlich ist es nicht eins zu eins vergleichbar, aber dennoch gibt es gewisse Parallelen. Unterschied ist einzig und alleine, dass Maria und Josef sich ausschließlich auf Jesus vorbereitet haben und nichts anders mehr im Kopf hatten. Klar jetzt lässt sich sagen damals gab es auch noch kein Weihnachtsfest, bei dem Geschenk, Essen und was weiß ich noch alles bedacht werden mussten. Ich will das alles gar nicht verteufeln, auf keinen Fall, es ist ja schön gut zu essen und Geschenke zu bekommen.

Aber vielleicht kann man von Maria und Josef trotzdem lernen. Sie haben sich auf das Wesentliche konzentriert.

Das heißt nicht, dass es keine Geschenke geben sollte, aber vielleicht weniger und man sollte sich auf keinen Fall stressen lassen. Denn wirklich entscheidend ist nur:

Die Freude auf die Ankunft von Jesus!

Amen

Paulina Lust

Die Schönste Zeit

Jeder von uns kennt doch diese Zeit vor Weihnachten oder?

Das ist für die meisten Menschen mit eine der schönsten Zeiten im Jahr.

In dieser Jahreszeit liegt für die meisten Menschen nicht nur eine Zeit der Liebe und Bescherung, sondern auch die Geburt Jesu steht vor der Tür.

Daher ist diese Zeit gerade vor Weihnachten die schönste im ganzen Jahr.

Am schönsten ist es dabei, wenn Schnee liegt und die Weihnachtsmärkte geöffnet haben. Jedes Jahr trifft man Bekannte aus dem Freundeskreis, die man sonst im Jahr nicht so sieht.

Da stelle ich mir jedes mal die Frage wie Jesus wohl Weihnachten Gefeiert hat, bzw. seinen Geburtstag?

Doch wenn Heiligabend immer dichter vor der Tür steht machen einem auch die Eltern immer mehr Stress. Sie wollen einen Wunschzettel, das Essen planen und den Ablauf der Festtage bestimmen.

Die Kinder können es nicht erwarten ihre Geschenke zu bekommen, die sie sich gewünscht haben.

Doch für mich ist jedes Jahr das Schönste, dass die ganze Familie zusammen kommt und man zusammen isst und feiert.

Da werden für mich die Geschenke zur Nebensache.

Oder was ist Weihnachten für DICH?

Bastian Fritze

Hinter dem folgenden Link versteckt sich das Lied „Without you“ von Aviici, das du sicherlich schon kennst, trotzdem bitte ich dich, dir das Lied noch einmal anzuhören und dabei auf den Text zu achten. Es wird dir helfen meine folgenden Gedanken besser zu verstehen.

Wir sehen uns hier in 3:03 min wieder!

https://www.youtube.com/watch?v=WRz2MxhAdJo

.

.

.

.

.

.

Wilkommen zurück!

Die Menschen an unserer Seite sind nicht selbstverständlich. Einige kommen und gehen in einem Wimpernschlag, andere begleiten dich einen Teil deines Lebens, wenn auch nur einen Tag, ganz besondere bleiben dein Leben lang. Dabei kann man vorher nie wissen, von welcher Sorte eine Beziehung oder ein Freund sein wird, geschweige denn, wie lange eine Beziehung anhalten wird.

Vielleicht hat dein langjähriger Freund dir gesagt, er folge dir überall hin und du willst im glauben, aber seine Augen erzählen dir, er wird nicht da sein, wo du sein wirst. So wird es im Song beschrieben und möglicherweise hast du so etwas auch schon erlebt. Hast erlebt, dass eine Beziehung die für immer hätte halten sollen zerbrochen ist; dass ein Freund dir nichtmehr überall hin folgt, wie er es versprochen hatte. Das passiert dauernd und dennoch ist es jedes einzelne Mal wieder erschreckend und macht uns traurig.

Wie soll man damit nur umgehen?!

Darauf gibt auch der Song keine Antwort.

Was feststeht ist, du musst jetzt lernen, deinen Weg ohne deinen Freund zu gehen. Du wirst lernen ohne ihn zu lieben I got to learn how to love without you, dein Kreuz ohne ihn zu tragen I got to carry my cross without you; wenn du nicht weiter weist musst du die Lösung ohne ihn finden, auch wenn es dir schwer erscheint Stuck in the middle and I’m just about to
Figure it out without you.

Es kann zum Verzweifeln sein, doch das muss es nicht, denn es gibt Jemanden in dem du immer einen Freund findest, der dir ohne zu zögern überall hin folgt, sein Wort hält und der dir zeigt, was Lieben bedeutet.

Schon in wenigen Tagen, werden wir seinen Geburtstag feiern, auf den wir uns besonders freuen sollten. Jesus wird als Mensch, als Gottes Sohn geboren und uns an die Seite gestellt. Er ist einer der besonderen Menschen, die ein Leben lang an unserer Seite bleiben, sofern wir es zulassen. Auf ihn kannst du dich freuen! Mit Jesus als Freund wirst du dein Kreuz nicht alleine tragen müssen!

Amen

 

Indra Söhl

Freude

Das schönste Geschenk an den Menschen ist die Freude!

Schon in ein paar Tagen ist Weihnachten…

Kaum zu glauben, dass schon wieder ein Jahr vorbei ist. Vor allem in den letzten Tagen dneke ich über alles nach. Über alles, was mir dieses Jahr genommen oder gebracht hat. Ich stelle dabei immer wieder fest, dass ich viele Fehler gemacht habe, Menschen, die mir wichtig sind, verletzt habe und selber verletzt wurde. Aber irgendwie schafft man es am Ende des Jahres, eben zur Weihnachtszeit, mit allen wieder halbwegs klar zu kommen.

Schon komisch oder?

In meiner Familie gibt es gerade vor Weihnachten sehr viel Stress und Streit, aber bei wem ist das schon anders?

Der Weihnachtsstress gehört bei uns Menschen einfach dazu. An diesem einen Tag alles richtig machen zu wollen. Das Verlangen danach haben, dass sich alle Menschen lieb haben. Einfach all´ das wollen, was wir das ganze Jahr über nicht schaffen.

Es ist unmöglich.

Genau das fehlt mir an Weihnachten…. einfach die Einsicht, dass an diesem Tag eben auch nicht alles perfekt sein kann.

Wenn ich darüber nachdenke, läuft unser Weihnachten jedes Jahr aufs Neue gleich ab.

Meine Eltern sind den ganzen Tag damit beschäftigt die Gans perfekt hinzubekommen, alle meine Geschwister kommen mit ihren Kindern und wir gehen in die Kirche, während Zuhause die Geschenke unter den Baum gelegt werden. Wenn wir nach hause kommen, rennen wir immer schnell nach, um den Wihnahctsmann am Himmel zu suchen, bis es unten endlich klopft und der Weihanchtsmann endlich da ist.

Das schönste daran ist, zu sehen wie die Augen meiner Nichte und meines Neffen leuchten, wenn sie ihn sehen. Das ist für mich Freude!

Wenn wir danach die Geschenke aufmachen und essen, sich jeder für jeden freut und man einfach seine Freude miteinander teilt. Es gibt für mich kaum etwas Schöneres als zu wissen, dass es allen, die ich liebe, gut geht sie sich freuen.

Ich glaube, dass die Geschenke nur ein zusätzlicher Bonus unseres eigenen Glücks sind, das Gott uns geschenkt hat mit der Geburt Jesu Christi.

Mit einer Geburt verbindet man Liebe, Freude und Geborgenheit, also alles Gefühle, die an Weihnachten letztendlich zusammen kommen. Deshalb danke ich Gott für die Geburt Jesu, da es den Menschen immer wieder an eines seiner schönsten Geschnek erinnern soll, die Freude!

Amen

Natascha Sophie Behnke

Freut Euch!

Freut Euch!

Nun ist sie also schon fast überstanden, die Vorweihnachtszeit. Eine Woche noch, dann ist Heilig Abend, Grund zur Freude. Heute ist bereits der 3. Adventssonntag, der den Namen „Gaudete“ trägt.

Gaudete… …nach kurzem googlen ist klar:

Gaudete bedeutet ,,Freut Euch!’’.

Und es gibt ja auch Grund zur Freude. In einer Woche ist der stressige Teil des Dezembers vorüber. Der 24. fällt dieses Jahr auf einen Sonntag, die last minute Geschenke sind dann also auch schon gekauft, es ist also endlich Zeit da.

Zeit für die Familie, Zeit für Freunde oder auch einfach mal etwas Zeit für sich selbst. Etwas Entfernung vom immer gleichen Alltag.

Schon schön.

Und Grund, sich zu freuen.

Allerdings ist es wohl kaum das, woran Paulus gedacht hat, als er seine Aufforderung an die Philipper verfasst hat. Er schreibt nämlich weiter:

„Gaudete in domino – Freut Euch im Herrn“

Oder aus der Guten Nachricht:

,,Freut euch immerzu, mit der Freude, die vom Herrn kommt! Und noch einmal sage ich: Freut euch! […] Der Herr kommt bald!’’

Phil 4, 4-5

Es ist also schön, wenn wir uns auf Weihnachten und alles, was dazu gehört freuen, aber gemeint ist hier etwas Anderes. Gemeint ist nicht unsere oberflächliche Freude, unsere Stimmung, sondern etwas viel Tieferes.

Gemeint ist die Freude auf die Ankunft Jesu.

Also eine Art der Freude, die ich persönlich jedenfalls im Alltag gar nicht so vor Augen habe. Obwohl das eigentlich etwas so Großes ist. Eine Freude, die kaum in Worte zu fassen ist. Wir dürfen die Gewissheit haben: unser Erlöser wird geboren! Wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen!

Gut – ganz so einfach ist es auch nicht. Natürlich machen wir uns Sorgen. Mal mehr, mal weniger. Die Botschaft ist hier auch nicht, dass wir pausenlos mit dem breitesten Grinsen durch die Welt laufen müssen. Mit Sicherheit nicht. Dass wir nicht durchgehend die Freude in Person sind, verlangt auch niemand. Und das war auch Paulus klar, der seinen Brief wohl nicht leichtfertig geschrieben hat. Er selbst hat sich zu dieser Zeit nämlich große Sorgen machen müssen. Er saß gerade im Gefängnis und musste fürchten, zum Tode verurteilt zu werden. Er wird alles andere gehabt haben, als gute Stimmung. Und trotzdem schreibt er ,,Freut euch!’’.

Weil die Freude, die er meint, alles andere überstrahlen kann, sie kommt aus unserem tiefsten Innersten und ist konstant, im Gegensatz zu unserer Stimmung. Weil sich nichts mehr an dem ändern kann, was passiert ist. Jesus wird geboren und darauf, oder darüber, können wir uns freuen.

Und diese Freude, dieses Gefühl, können wir nur durch unseren Glauben und durch Jesus erreichen. Nicht sofort, aber Stück für Stück, immer mehr.

Und selbst wenn uns das Leben die größten Sorgen bereitet, so können wir uns doch sicher sein, dass uns nichts passieren kann, dass wir uns freuen können auf die Ankunft Jesu.

Und daran möchte uns der 3. Advent so kurz vor Heilig Abend noch einmal erinnern.

Ich wünsche Euch einen besinnlichen 3. Advent!

Gaudete!

Freut Euch!

Amen

Gerrit von Fintel